Dieses Jahr haben wir uns auf Empfehlung von Karsten zum Wandern in das Defereggental begeben. Da er dort seinen Familienurlaub verbracht hat, waren gute Ortskenntnisse vorhanden. Die Grobplanung sah eine Wanderung durch die Lasörlinggruppe mit anschließender Radtour auf dem Riesenferner-Radweg vor. Die Feinheiten sollten vor Ort geklärt werden. Mit von der Partie waren Klaus-Peter, Karsten und Heiko.
1. Tag, Sonntag 31.08.
Wir konnten erst nach dem Mittag in Freiberg losfahren. Unser Ziel war es, so weit wie möglich Richtung der Alpen zu kommen. Bei ziemlich schlechtem Wetter und viel Verkehr haben wir es bis zum Inntaldreieck geschafft. In Brannenburg wurde Quartier gemacht und der Abend mit einer Pizza abgeschlossen.
2. Tag, Montag 01.09.
Nach dem Frühstück ging es bei Dauerregen entlang des Kaisergebirges in Richtung der Hohen Tauern. Durch den Felbertauerntunnel kamen wir bis Matrei. Hier wurde das erste Auto positioniert. Im Sammeltransport ging es dann weiter ins Defereggental nach St.Jakob. Hier konnte endlich unsere Tour beginnen. Als erstes wurde die Ausrüstung gescheckt, mit dem Ergebnis, dass Karsten seinen Poncho vermisste und deshalb eine Shoppingtour ins nächsten Sportgeschäft einschob. Der Kauf eines neuen Ponchos stimmte den Wettergott milde, so dass wir auf der gesamten Tour fast ohne Regen auskamen. Danach ging’s los. Erst auf einem breiten Fahrweg bis zur Trojeralm und dann immer bergauf zur „Neue Reichenberger Hütte“. Klaus-Peter machte ziemlich Tempo, wir brauchten dadurch nur 3 statt der angegebenen 4 Stunden. Die Hütte war ungewohnt voll, aber zum Glück hatte Karsten reserviert. Den Abschluss des Tages bildete eine gemeinsame Tour aller Gäste zum Hüttengipfel.
3. Tag, Dienstag 02.09.
Unser Ziel war die Lasörlinghütte. Unklar war nur, welchen Weg wir nehmen sollten. Vom kurzen Weg über das Prägater Törl oder sogar über den Lasörling wurde uns eindringlich abgeraten. Es läge Schnee und Eis im ungesicherten Übergang. Obwohl das Wetter gut war, entschieden wir uns für den langen Weg über die Berger-See-Hütte. Dieser Weg wird als Panoramaweg bezeichnet, da man einen schönen Blick auf die Venedigergruppe hat. Wir hatten eine gute Sicht, konnten uns aber auf die Zuordnung der Gipfel nicht einigen. Wir gehen aber davon aus, dass wir die Dreiherrnspitze und die Rötspitze gesehen haben.
Auf der Berger-See-Hütte gab es Mittag und dann ging es wieder steil bergauf. In der Überschreitung auf ca. 2800m lag etwas Schnee, aber machbar auch mit Klaus-Peters Halbschuhen. Bis zur Lasörlinghütte war es dann nicht mehr weit. Insgesamt eine 8 Stunden Tour. Hefeweizen und Rotwein bildeten den Tagesabschluss.
4. Tag, Mittwoch 03.09.
Es war unser letzter Wandertag und es sollte wieder ein langer Tag werden. Von der Lasörlinghütte ging es unschwierig zur Zupalseehütte, immer mit Blick zum Großvenediger und zum Großglockner. Dort gab es nur einen kurzen Imbiss und weiter im Galopp zur Arnitzalm. Auf dem Weg dahin wurde eine Abkürzung über eine Alm erschlossen, die Erstbegehung (?) einer Überschreitung am Oberstkogel aber auf später verschoben. In Begleitung vieler Fliegen (die mochten uns lieber als Kühe) kamen wir zur Arnitzalm. Hier trennten sich unsere Wege. Karsten und Klaus-Peter stiegen zum Auto ab und ich drehte noch eine Ehrenrunde über das Garnitzel zur Zunigalm. Während Klaus-Peter ein Quartier in Mariahilf klar machte, holte Karsten mich wie vereinbart am Parkplatz ab. Abends waren wir wieder alle vereint beim Abendessen mit Zirben und Rotwein.
5. Tag, Donnerstag 04.09.
Heute stand Radfahren auf dem Plan. Uns war klar, dass wir die Riesenfernerrunde mit 110 km und vielen Höhenmetern nicht an einem Tag schaffen würden. Deshalb beschlossen wir, den Staller Sattel anzugehen. Das sind ca. 600 Höhenmeter, die bezwungen werden müssen. Klaus-Peter und ich fuhren dann noch nach Antholz hinab um Geld zu holen. Karsten erfreute sich an der Umgebung des Staller Sattels. Eine Besonderheit gibt es an diesem Pass. Auf italienischer Seite ist die Strasse so schmal, dass eine Ampel den Verkehrsfluss regelt. Für uns blieb nur ein kurzes Zeitfenster um den Sattel wieder hinauf zu fahren. Unsere Körner hatten wir aber schon am langen Anstieg von Antholz zum Biathlonstadion verschossen und mussten deshalb den Gegenverkehr passieren lassen. Zum Glück ist hier aber nicht viel los und wir konnten den Sattel zügig erreichen. In einer Schussfahrt zwischen Kühen hindurch ging es zurück zum Quartier. Der Abend klang wie üblich aus.
6.Tag, Freitag 05.09.
Der Tag beginnt mit Regen. Wir unternehmen eine Erkundungsfahrt mit dem Auto zum Staller Sattel. Vielleicht ist auf der Höhe besseres Wetter. Leider nein, aber es ist auch nicht kalt. Klaus-Peter beschließt, auf Grund des Wetters und aus terminlichen Gründen, nach Haus zu fahren. Wir harren aus und werden belohnt. Ab Mittag bessert sich das Wetter und wir fahren mit den Rädern Richtung Jagdhausalm. Dies ist der andere Teil der Riesenfernerrunde. Es geht durch ein Bilderbuchtal mit Fluss, Felsen, Bäumen und uralten Almen. Der Anstieg zur Jagdhausalm muss mit vielen Höhenmetern erkämpft werden. Karsten dreht an der Alm um, ich fahre noch zum Klammljoch, dem höchsten Punkt dieser Etappe. Ich erreiche den Übergang zusammen mit einem Handbikefahrer, der in Begleitung seiner Frau (normales Rad mit Korb) unterwegs ist. Da sieht man mal, was alles möglich ist, wenn man will. Anschließend ging es wieder zurück zum Quartier.
Da das Wetter immer schöner wurde, beschlossen wir noch einen Abendspaziergang zum Wasserfall zu unternehmen. Daraus entstand eine etwas längere Tour inkl. Anstieg, die an der Alpe Stalle, dem gastronomischen Höhepunkt der Woche, endete. Hier gab es erst einmal Schnaps aufs Haus, der Wirt war sehr gut drauf und Karsten hat gleich zweimal gegessen. Zum Schluß erhielten wir nochmals Zirbenschnaps und eine symbolische Rechnung. Ein toller Abschluß für die Tour.
7. Tag, Sonnabend 06.09.
Ferienende in Bayern und deshalb Rückreiseverkehr. Wir haben noch die berühmten drei Dinge besorgt und sind dann lange über Land gefahren um Freiberg zu erreichen. Insgesamt wieder eine tolle Tour.
Hätten wir die Alpe Stalle schon nach dem Wandern entdeckt, dann wäre das Radfahren wahrscheinlich ganz ins Wasser gefallen…
der Wirt war wirklich sehr gut drauf !!
na so wie das klingt hätten wir wohl die Tour garnicht gemacht, wenn der Wirt gleich am Anfang der Tour aufgetaucht wäre 😉
hat Heiko eigentlich auch Bilder gemacht?
Na klar, immer wenn ich ein Schnapsglas in der Hand halte 🙂