Finnskogenleden 2011


 

dieses Mal was neues, keine Alpen, wir fahren mit Rucksack-Reisen.de nach Schweden. Wir gehen für eine Woche den Finnskogenleden, einen Wanderweg durch die Natur ohne Einkaufsmöglichkeiten – ohne Zivilisation. Also ist vieles mitzunehmen, was wir sonst in den Alpenhütten vorgefunden haben – Essen, Zelt usw. Durch Jürgens genaue Planung hat das auch super funktioniert. Jeden Tag etwa 15km – klingt einfach, aber das hatten wir vielleicht ein klein wenig unterschätzt. Im Gelände (Sumpf,Wald..) braucht man doch mehr Zeit als gedacht – zumal der Rucksack mit jeder Stunde schwerer wird. Von daher ist das Wandern durchaus mit einer mittelschweren Alpenetappe vergleichbar (dort heißt es „Trittsicherheit“ – im Sumpf verhält es sich ähnlich). Was gibt es sonst noch zu sagen – die Landschaft ist unglaublich einsam (leise) und trotzdem schön, Fotomotive gibt es allerorts, das Wild ist allerdings scheu (kein Elch gesehen), man sieht aber ständig Spuren. Feuer kann man auch im Regen machen, braunes Wasser kann man trinken… Mücken waren wohl dieses Jahr weniger, also kein Problem. Das man bei Globetrotter Gummistiefel kaufen kann, verstehen wir jetzt. Wer keine Gummistiefel hat, sollte seine Schuhe sorgsam pflegen, mit Blasen an den Füßen geht sich’s schlecht. Ansonsten haben wir einige Anregungen im Kopf (Ausrüstung,Essen…) – für die nächste Tour.

Die Beschreibung der Tour stammt vom Veranstalter Rucksack-Reisen.de und ist dort so präziss, dass ich sie für den Beitrag übernehme. Auch die Organisation der Tour hat gut funktioniert – keine Beanstandung !

 

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Der Finnskogleden ist ein insgesamt 240 km langer Wanderweg im schwedisch-norwegischen Grenzgebiet. Die Region „Finnskogen“ ist keine administrative Einheit sondern eine traditionelle Gebietsbezeichnung. Im 17. Jahrhundert wanderten finnische Bauern in die Region ein (Finnland gehörte in dieser Zeit zur schwedischen Krone). Diese so genannten „Skogsfinnar“ (Waldfinnen) brachten Ihre Sprache und Kultur, Sagen und magische Praktiken mit. Die Neusiedler betrieben eine spezielle Form der „Schwendewirtschaft“. Sie bewohnten Höfe (typischerweise alm-ähnlich auf den Hügeln gelegen, während die Schweden in den Tälern an den Gewässern siedelten) bebauten aber überwiegend durch Brandrodung geschaffene Äcker in einiger Entfernung zu den Höfen. Die Spuren der finnischen Siedlungen sind entlang des Finnskogleden überall zu finden. Teils sind die Höfe hervorragend erhalten und dienen z.B. als Schutzhütten entlang des Wanderweges oder sind Freilichtmuseen, teils stolpert man mitten im Dickicht über alte Grundmauern.


Startpunkt Ritamäki Parkplatz am See Lomsen. Dort Infotafel auch über den 7-Torpsleden (ein Torp ist ein kleines Gehöft). Der Finnskogleden verläuft hier zunächst parallel zu diesem Weg. Etwas südlich des Parkplatzesbefindet sich die offene Schutzhütte Lomstorp (4 Liegeplätze). Wer am ersten Tag keine Strecke mehrmachen will, bleibt gleich hier. Ansonsten folgt man dem gut markierten Weg zum Finnenhof Ritamäki(heute als Museumshof in Betrieb). Wenn geöffnet ist, lohnt es sich, ein wenig Zeit hier zu verbringen,da der Hof ein sehr schönes Beispiel für einen gut erhaltenen, traditionellen Finnenhof darstellt. Die letzten finnischen Bewohner haben den Hof erst in den 1960er Jahren verlassen! Etwa 1,5 km hinterRitamäki überquert der Finnskogleden die Grenze nach Norwegen, um nach kurzer Zeit die HütteLebiko des norwegischen Wandervereins zu berühren. Diese Hütte ist verschlossen, den Schlüsselerhält man nur als Mitglied des DNT oder FTF (norwegische Wandervereine). Die gute Trinkwasserquelle steht aber allen Wanderern offen. Die nächste Hütte, Sörli, ist eine offene kleine Blockhütte mit Ofen. Sie liegt am Rand eines größeren Finnenhofes, der ein Stützpunkt des Umweltund Forstamtes ist. Gute Übernachtungsmöglichkeit.

Der Weg führt weiter durch Norwegen bis zum Söndre Öyersjön. Etwa auf Höhe der größten Insel des Sees führt der Wanderweg an einem einfachen Lagerplatz mit Feuerstelle (auf der Karte nicht verzeichnet) vorbei. Die nächste Hütte,Strand, ist eine privat betriebene, kostenpflichtige Hütte. Ebenso die Hütte am Nedre Öieren Gard Man bezahlt auf dem benachbarten Bauernhof, falls man sie nutzen will. Beide Hütten sollten telefonisch vorbestellt werden, wenn man sicher sein will, dass man sie nutzen kann. Strand: 004762829445. Nedre Öieren: 004797149041 Nach einigen Kilometern auf einem Schotterweg geht es nun wieder auf den Trampelpfad durch den Wald. Die Hütte Valet ist wiederum mit dem DNT Schlüssel verschlossen. Im Wald in der Nähe finden sich aber auch gute Zeltplätze.



Richtig pittoresk ist es aber 1,5 km weiter an der Brücke über den Fluss Rottnan. Am Millomberget verläuft der Wanderweg genau auf der Grenze entlang. Man kann sozusagen einen Fuß in Norwegen und einen in Schweden haben. Der lange Aufstieg ist rechtanstrengend. Unbedingt vorher die Wasserflaschen füllen! Askosberget, kurz bevor man Norwegen verlässt und für den Rest der Tour nach Schweden zurückkehrt, ist wiederum eine verschlossene Hütte. Entlang des Nyckelvattnet-Sees und dann rechtsteil bergauf, geht es zur Hütte Gastjärnstugan, einer traditionellen „Eldpallkoja“. Das meint eine Holzfällerhütte mit offener Feuerstelle in der Mitte. Bitte Vorsicht beim Feuer machen! Bei schönem Wetter sind auch die beiden Windschutzhütten am Hällsjön sehr zu empfehlen. Am Knossibergetkann man den Finnskogleden kurz verlassen und dem Fahrweg direkt zum Supermarkt an der Grenze am Ufer des Röjden folgen. Dies ist die einzige echte Einkaufsmöglichkeit der Tour! Der Wegführt nun um den großen See Röjden herum. Der im Örtchen Röjdafors eingezeichnete Laden kann geschlossen sein(!). Dort befindet sich auch: Finnskogens Musik & Bokcafé, Tel. 0560-631 22, 070-626 31 22. Der Finnskogleden führt vom Nordufer des Röjden wieder bergauf, vorbei am Museumshof Purastorphinein in die Wildnis. Auf dem Aborrtjärnsberg befindet sich wieder ein gut erhaltener Finnenhof mitumgebendem Naturreservat (geschützt wird hier die offene Landschaft der ehemaligen Hofstelle). Der Clou: Das alte Wohnhaus ist eine allen offen stehende Übernachtungshütte, urig! Am Abbortjärnsberg schwenkt man vom eigentlichen Finnskogleden ab auf den Nebenwanderweg Nyskogaleden. Diesem folgt man nun bis zu dem Dorf Nyskoga. Dieser Weg ist noch weniger begangen als der Finnskogleden, evtl. muss man öfter mal die Karte zu Rate ziehen. Gute Lagerplätze findet man am Brännberget und am südende des Nordviggsjön, am Tapptjärn und auf dem Säterberg. Teilweisegeht es noch mal kräftig bergauf und bergab. Die Holzbrücke über den Mangslidälven signalisiert das baldige Ende der Tour. Entlang des Flusses gibt es einige tolle Zeltplätze. Der Wanderweg erreicht die Hauptstrasse zwischen der Kirche von Nyskoga (nördlich des Wanderweges) und dem Hembygdsgard (eine Art Freilichtmuseum südl. des Weges). Die Abholung durch das Campteam von Gammelbyn erfolgt zur vorher vereinbarten Uhrzeit amHembygdsgard. Die letzte Nacht verbringt man im Zelt auf der Anlage Gammelbyn. Die Nutzung von Duschen undSauna ist möglich. Wenn freie Hütten vorhanden sind, kann man sich auch für eine Nacht vier feste Wände gönnen



Bilder – Diashow

Erster Teil der Route, dann war Akku alle 🙂

Finnskogleden2 auf einer größeren Karte anzeigen

zweiter Teil der Route
 

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