Nach 20 Jahren wollten wir die Erinnerung an die erste Tour erneuern und diese Runde nochmals wiederholen. Damals waren wir acht Leute, heuer nur zu zweit.
Start wie damals am Alpengasthof Finkau. Eigentlich wollten wir sofort nach unserer Ankunft zur Zittauer Hütte starten, aber ein Telefonat ( noch im Auto) ergab, dass die Hütte ausgebucht war. Also die erste Nacht im Alpengasthof abgewartet und den nächten Tag durchgestartet. Wir flitzen den neuen Klammweg entlang, kreuzen mehrfach den Moutainbike-Weg, wo man entspannt mit E-Bikes radelt (vor 20 Jahren waren nichtmal richtige Räder zu sehen) zur Zittauer Hütte. Wir machen eine kurze Schiwasserpause.

Finkau 1993
Auch die Zittauer Hütte wurde etwas aktualisiert, sieht aber immer noch so aus. Auf dieser Hütte waren wir damals über Nacht eingeschneit, so dass die weitere Tour lustiger wurde. Auf dem Anstieg zur Roßkarscharte kommen die Erinnerungen an die Tour 1993 im tiefen Schnee. Ohne Schnee geht’s relativ einfach, Heiko geht noch schnell zum Roßkopfgipfel, ich pflege derweil die erste Blase an der Ferse.
Nun erreichen wir die Roßkarscharte, die 93 schon eine kleine Herausforderung war, da man die Wegmarkierungen nicht mehr sah. Irgendwie haben wir uns damals mit Jeans und keiner besonderen Ausrüstung da durchgewühlt – irre … Heute geht es ohne Schnee viel besser.
Und jetzt kommen wir zum Highlight der damaligen Tour – dem 93er GGF (Gedenkgeröllfeld) . Da keine Wegmarkierungen zu finden waren, beschlossen wir damals, den direkten Weg nach unten zu nehmen.
Heiko und ich stehen andächtig lächend vorm 93er GGF und gedenken andachtsvoll all derer, die sich da bei Schnee und Eis herunter gestürzt haben. Es muß schon einen besonderen Schutzengel gegeben haben, der alle UNVERLETZT da herunter gelassen hat.
Dieses mal nehmen wir aber entspannt den ausgeschilderten Weg, wobei mir nach einiger Zeit doch der Gedanke kommt, dass das 93er GGF vielleicht doch eine Abkürzung darstellt. Irgendwann kommen wir aber unten an, gehen um die Ecke und sehen schon unser Ziel, die Richterhütte. Ich muß feststellen, dass sie von da aus immer noch genau soweit entfernt ist wie damals. Hilft nix, wir ziehen das Tempo an, da es sich mehr und mehr bewölkt und erreichen relativ trocken die Hütte.
Hier mal der Versuch, die Gletscher heute und damals (das Bild ist alt ..) zu vergleichen.
Am nächsten Morgen hat sich doch tatsächlich eine feine Zuckerschicht aus Schnee über die Berge gelegt. Wir verzögern den Aufbruch ein wenig, und ins Tal ist der Weg schnell wieder trocken. Es geht zum Krimmler Tauernhaus, dort wollen wir uns mit Klaus-Peter treffen. Nach zwei Stunden Abstieg sind wir am Ziel, haben auch wieder ein Netz fürs Handy und können uns mit Klaus-Peter abstimmen. Der legt sofort von Krimml aus los und ist in 2,15 h am Tauernhaus ! Da er noch nie Bergwandern war und sich von uns da Einweisen lassen will -ausserdem recht fit ist, beschließen wir, nach einer kurzen Mittagspause zur Birnlückenhütte übers Krimmler Achental aufzusteigen. Leider wird es immer nebeliger, wir haben wenig Aussicht. Umso überraschter sind wir, als wir an der Birnlücke ankommen, über das schöne Wetter da im Tal. Sonne – herrlich Talsicht bzw. zur Dreiherrenspitze – und auf der Birnlückenhütte die einzigsten Gäste ! Der Rotwein am Abend schmeckt – Einfach nur Klasse !
Am nächsten Tag geht es den Lausitzer Höhenweg – Teufelsstiege – Neugersdorfer Hütte (Altes Zollhaus) – Tauernpass ins Tal wieder zum Krimmler Tauernhaus.
Beim Abstieg können wir noch mal die Gletschersituation nach 20 Jahren vergleichen.

Blick zur Simonyspitze 1993

Ich bin gespannt, wie wir es bei der Tour in 20 Jahren erleben können.
Nun lassen wir die Tour beim Mittag im Tauernhaus so langsam ausklingen, gehen dann noch über die Krimml Wasserfälle zum Hotel und Planen den nächsten Tag mit dem Radel an der Großglocknerstraße.
gut geschrieben…schöne Bilder…Wahnsinn, wie sich das verändert hat…aber mit dem Schnee hättet ihr mich nicht rauf geschweige wieder runter bekommen…ich wär einfach in der Hütte geblieben 😉
Ich wollte mir gerade einen Text für die Wandertour ausdenken. Gott sei Dank war Karsten schneller. Eine schöne Dokumentation unserer Jubiläumstour. Vielen Dank. Ich versuche zumindest ein paar Bilder über Dropbox einzustellen.
falls jemand von 1993 noch Bilder hat, und das Gefühl hat, die sollte hier mit erscheinen – her damit ..
das waren übrigens etwa 70km in drei Tagen, so einen Schnitt hatten wir auch lange nicht mehr …